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Das Foto links zeigt mich in meinem Atelier in Tübingen im Jahr 2012 mit Arbeiten zum Raketenprojekt
Collage "Künstler bei der Arbeit"
Was ist ein Bild?
Ich beschreibe meine künstlerische Arbeit gerne als eine Anschauungswelt, vergleichbar mit einem Gebäude, in dem es viele Abteilungen und Räume gibt. Die Frage, was das Wesen des Bildes sei, worin es sich von anderen Kunstformen wie z.B. Literatur oder Musik und auch von anderen visuellen Medien unterscheide, bildet das Fundament dieses Gebäudes.
Für mich liegt die große Anziehungskraft des Bildes in seiner immerwährend unveränderten Präsenz. Während Geschichten sich im chronologischen Ablauf entwickeln, entsteht der Sinn des Bildes durch das Beziehungsgefüge der Bildelemente. Wir erfassen es in einem Augenblick, doch lässt es uns Zeit, in Ruhe zu schauen, zu entdecken und nachzudenken, bis wir vielleicht irgendwann in die tiefen Ebenen seiner Bedeutung vorgedrungen sind...gute Bilder können einen durchs Leben begleiten.
Hier eine kleine Führung durch mein Gebäude, wir fangen oben an:
Im Dachgeschoss befindet sich die Abteilung "Formen der Transzendenz". Der Raum "Ikonen" zeigt Vergegenwärtigung und Immanenz des Heiligen. Ikonen sind Fenster ins Jenseits und Medien fürs Gebet. In diesem Raum wird gerade etwas angefügt: "Schmuck und Verzierung" als Spiel, Würdigung, Verehrung.
Gleich daneben: das "Raketenprojekt" mit Modellen, Gemälden und Collagen. Dieser Raum zeigt das Spannungsfeld zwischen Glaubensoffenbarung und technokratischem Himmelsstreben. Man könnte auch sagen: "Die sakrale Ikonographie der NASA."..
Ein Stockwerk tiefer liegt die früh eingerichteten Abteilung "Stillleben". Dieses barocke Genre lebt von Metaphern, sein Grundthema ist die Vergänglichkeit. So verwende ich auch in meinen Stillleben jeden Gegenstand als Bedeutungsträger. Ich versuche, sinnvolle Aussagen zu gestalten. Die Nebenkammer enthält das Thema Oberflächen und Farbgebung, eine Weile lang bemühte ich mich z.B. um Vielfarbigkeit wie wir sie aus mittelalterlichen Gemälden kennen, zunehmend ordnete ich die Farbigkeit einer Grundstimmung zu, schließlich arbeitete ich mit abnehmenden Sättigungsgraden zugunsten der Raumwirkung...
In einem anderen Raum in diesem Stockwerk befinden sich kleinen erzählerische Gemälde, in denen ich bildhaft zusammenfasse, was sich meinem geistigen Auge auf "schamanischen Trommelreisen" kinofilmartig darbot.
Von hieraus führt auch eine Tür zu den "arktischen Landschaften", sie handeln von meiner Erfahrung mit Kälte.
Natürlich führt mich mein langer Weg des Forschens nach den Mitteln präziser Bildartikulation auch in die Erdgeschoss-Abteilung "Abstraktion". Inspiriert von musikalischen Kompositionsweisen versuche ich hier Motive zu entwickeln, modulieren und kontrastieren. Linie, Fläche, Kontur, Raum, Rhythmik und Kontraste - all das will stimmig miteinander verwoben sein. Es ist mir wichtig, ein geordnetes Ganzes zu schaffen.
Manchmal setze ich mich in den Wald und in mir wächst der Raum Pflanzen und Landschaft- ich baue ständig an.
Übrigens male ich in einer traditionsreichen und umweltfreundlichen Technik: Eitempera auf Holztafeln. Die meisten Gemälde haben Seitenlängen von ca. 30-50cm.
Kunst in Köln Malerei. Kunstkurse in Köln. www.malereikatjabrenig.com
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